Mutterseelenallein

 

Liebe Gemeinde,

Isoliert im Pflegebett - keiner darf hereinkommen - nur die vermummte Pflegerin. Lächeln unter dem Mundschutz. Berührungen mit Latexhandschuhen. Das ist grausam, wenn man sich nach Umarmungen sehnt!

Mutterseelenallein in den eigenen vier Wänden. Und von draußen droht weiterhin Gefahr. Viele von uns erleben dieses Jahr als einen großen Schmerz. Hoffentlich muss sich die totale Isolation der Pflegeheimbewohner jetzt nicht wiederholen!

Vielleicht haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass Alleinsein nicht gleich Einsamkeit bedeuten muss. Dass sich ungeahnte Kräfte in uns öffnen, wenn wir in uns hineinhören, ins Gespräch mit unserer Seele kommen.

 

So wie Maria aus Magdala. Sie hatte Jesus verloren. Die Zukunft verbaut. Grenzenlos der Schmerz. Aber inmitten der Trostlosigkeit hört sie am Grab eine Stimme, die voller Liebe ihren Namen sagt: „Maria“.

Die Liebe ist der lange Atem des Lebens.

Einen liebevollen, behüteten Novembermonat wünscht Ihnen


Ihr Pastor Ernst – Martin Barth