Monatsspruch August


„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ Psalm 139,14


Ein Mensch dankt für sich selber. Das macht mich erstmal stutzig. Aber bei genauerem Hinsehen entdecke ich: Er dankt nicht, dass er so ein toller Hecht ist oder so eine hübsche Person, sondern, dass er so wunderbar gemacht ist. Er dankt Gott, der ihm dieses Wunder Leben geschenkt hat.


Wenn ein Baby geboren wird, ist so etwas ganz greifbar. Danke, Gott, für dieses Wunder Kind, für diesen kleinen Menschen, der so wunderbar gemacht ist.


Die Kinder werden größer und älter. In der Pubertät fällt es den Eltern dann manchmal schwer, das Wunderbare in ihrem gärenden Sprössling zu entdecken. Auch die Jugendlichen hadern des Öfteren mit sich selbst. Die Pickel sind schlimm, Figur, Haare, Haut, nichts passt. Es ist zum Verzweifeln.


Das Äußere bekommt zunehmend einen hohen Stellenwert. Schnell fühlt man sich nicht mehr wohl in seiner Haut, darunter leidet der ganze Mensch. Dann geht’s ins Fitness- und/oder Nagelstudio, ins Solarium, zur Haarverpflanzung oder gleich unters Messer. Selbstoptimierung ist angesagt. Bei einigen Problemen können diese Maßnahmen sicher helfen und wenn sie Leiden mindern, kann man es auch tun.


„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.“ Der Beter des Psalms geht einen Schritt weiter, er oder sie bleiben nicht am äußeren Erscheinungsbild hängen – so als stünden sie vor einem Spiegel. Der Beter sieht mehr. Er oder sie sehen Körper, Wesen, Verstand, Humor, Begabungen, Offenheit, Fähigkeit zu Beziehungen und noch vieles mehr. Sie sehen dieses ganze Wunder Leben und sie sehen es in Beziehung zu Gott. Danke, Gott, für mein Leben. Es ist ein Wunder, es ist wunderbar. Dieses Wunder lässt sich auch in allen Lebewesen entdecken, in allen Werken Gottes.


Wer das Danken nicht vergisst, schafft sich Kräfte. Kräfte, die Gott schenkt. Ihn erfreuen besonders die Dankbaren. Weil die ihn einfach nicht vergessen. Weil die sich nach dem Fitnessstudio nicht auf die eigene Schulter klopfen und ihren Körper anbeten, sondern vor Gott treten und sagen: Ich danke dir dafür, Gott, dass ich wunderbar gemacht bin.



Genießen Sie den August,

Ihr

Martin Roth