Geistliches Wort für Januar 2020

Was hinter und liegt, wissen wir.

Jahresrückblicke gibt es genug.

An manches erinnern wir uns gerne.

Anderes lässt uns noch mal erschrecken.

Was vor uns liegt ist ungewiss.

Was das neue Jahr bringt, wird sich erst zeigen.

Es steht in den Sternen.

Aber die sind auch nicht verlässlich.

Doch es wäre schon ganz schön, wenn wir uns auf etwas verlassen könnten.

Die Jahreslosung für 2020 scheint da nur wenig hilfreich:

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ steht in Markus 9.

Ein Vater bangt um seinen kranken Sohn.

Er begegnet Jesus.

Der könnte eine Hilfe sein.

Aber ganz traut er dem nicht.

Glaube lässt sich auch übersetzen mit „Vertrauen“.

Mehr Vertrauen - darum bittet der Mann.

„Was für ein Vertrauen“ - so hieß es 2019 auf dem Evangelischen Kirchentag.

Einander mehr vertrauen wäre schon was.

Weniger Misstrauen könnten wir schon brauchen in 2020.

Aber das sagt sich so leicht.

Vielleicht ist die Jahreslosung doch nicht so schlecht.

Der Wunsch nach mehr Vertrauen ist da.

Die Skepsis ist aber oft stärker.

Also bleibt uns nur, darum zu bitten: Schenk uns mehr Vertrauen.

Das Vertrauen, dass Gott uns auch im neuen Jahr nicht loslässt;

dass er uns stärkt und ermutigt, unseren Weg zu gehen und einzutreten für andere;
dass er uns zu Menschen macht, denen andere vertrauen können;
dass wir Menschen finden, auf die Verlass ist.

Dann können wir mit der Gewissheit ins neue Jahr gehen: Wir sind nicht allein unterwegs - andere gehen mit - und Gott gibt sein Geleit dazu.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen ein gesegnetes Jahr 2020

Ihr Pfarrer Peter Spelsberg