Roth Martin

„Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“

Monatsspruch Oktober Hebräer 10, 24

 

Anfang Oktober – Deutschland hat gewählt. Bei der Entstehung dieser Zeilen ist das Ergebnis noch unbekannt. Es werden sich aber sicherlich Koalitionen finden müssen. Wer wird sich mit wem zusammentun, um was zu erreichen? Was werden die leitenden Gedanken sein?

Geht es darum, hauptsache an der Macht zu bleiben oder an die Macht zu kommen?

Geht es um unser Land und somit um uns, all die Menschen, die hier leben und glücklich sein möchten? Geht es um unsere Haltung zu globalen Fragen wie beispielsweise Klimapolitik, Pandemie und der Umgang mit Flüchtenden?

 

Die neue Regierung wird richtig gefordert werden.

Aber wir können nicht alles an „die da oben“ abschieben, wir können doch auch selbst denken und handeln. Der Monatsspruch gibt mir einen einfachen, aber wirkungsvollen Rat:

 

Lasst uns aufeinander achthaben!

 

Es bewegt sich schon eine ganze Menge in unserem Zusammenleben, wenn wir nicht nur auf uns achtgeben, sondern die Augen offenhalten, wie es den Menschen um uns herum geht. Die Menschen in ihren Lebenszusammenhängen wahrnehmen, ihre Nöte und Bedürfnisse zu sehen, und zu überlegen, ob und wie wir helfen können.

Auf die anderen zu achten mit liebenden Augen und dem Wunsch, ihnen Gutes zu tun, hilft uns auch selbst, sich in unserer Welt wohlzufühlen.

 

Jeder und jede, die in einer Gemeinschaft lebt – einem Dorf, einer Stadt und einer christlichen Gemeinde darin – hat eine Aufgabe, jeden Tag wieder: aufeinander achthaben. Nicht nur auf Freund:innen und Glaubensgeschwister, sondern auf alle Menschen, die unseren Weg kreuzen. Auch wenn unsere Kräfte klein sein sollten, kann unser Achthaben aufeinander groß sein. Der andere oder die andere geht uns etwas an. Christ:innen sind nicht nur Zuschauer:innen des Lebens. Achthabend ist unser Glaube im Alltag. Damit gestalten wir die Welt.

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Oktober.

 

Ihr

Pfarrer Martin Roth