Osterfeuer

"Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben."






Liebe Schwestern und Brüder,

wenn in der Thomaskirche die Osternacht gefeiert wird, dann werden vor dem Gottesdienst immer die Reste des Weihnachtsbaumes verbrannt. An der Glut entzünden wir dann die neue Osterkerze und tragen sie in die dunkle Kirche.

Mit der Geburt Jesu ist Gottes Licht in die Welt gekommen. Das haben wir ausgiebig gefeiert, mit Kerzen und Lichterglanz.

Doch bald war der Lichtschein wieder verloschen, alle Sterne und Engel wieder in Kisten verpackt. Die Passionszeit steht bevor. Wir erinnern uns an das Leiden und Sterben Jesu.

Doch damit ist nicht alles aus. Das Licht aus der Heiligen Nacht ist nicht völlig erloschen. Der Tod trägt nicht den letzen Sieg davon. Das ist die christliche Botschaft. Gottes Liebe ist stärker als alles Dunkel, selbst als der Tod. Er bringt das Licht der Heiligen Nacht am Ostermorgen neu zum Leuchten. Das Licht des Lebens scheint heller denn je. Es verbreitet Hoffnung und Zuversicht.

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Mit diesem Jesuswort geben wir bei jeder Taufe das Osterlicht weiter. Wir entzünden die Taufkerzen an unseren Osterkerzen.

So wird deutlich – das Licht des Lebens begleitet alle, die Gott als sein Kind angenommen hat. Es leuchtet uns den Weg und gibt uns Orientierung. An Christus können wir uns orientieren - an seinem Leben, seiner Liebe und Barmherzigkeit. So tragen wir das Licht der Heiligen Nacht und der Osternacht in die Welt und geben es weiter an alle, die es nötig haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Passions- und Osterzeit.

Ihr Pfarrer Peter Spelsberg