Das Geistliche Wort im Dezember 2014
Was uns zu Weihnachten „blüht" ...
Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. (Jesaja 35,1)
Wunderschöne Lilien blühen plötzlich in vertrocknetem Sand. Nach einem unerwarteten Regenguss sprießen Frühlingsblumen so weit das Auge reicht. Dieses wunderschöne Hoffnungs-Bild des Propheten Jesaja findet sich im Spruch des Monats Dezember.
Dezember ist Advent, das Warten auf die Ankunft des Gottessohnes Jesus Christus, dessen sich erfüllende Gegenwart wir dann zu Weihnachten feiern. Aber noch warten wir. Und manch einer mag sich dabei wie Wüste, Einöde und Steppe fühlen, wie unfruchtbares, vertrocknetes Land. Wann wächst endlich wieder etwas in meinem Leben? Wann bekomme ich neue Kraft? Werde ich wieder einmal wie eine schöne Blume sein? Gerade Menschen, die so fragen und denen es nicht so gut geht, wird die weihnachtliche Freuden-Botschaft zugesagt: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell." (Jesaja 9,1)
Anders als in den Lesungen zu Weihnachten, wo häufig das göttliche Licht im Mittelpunkt steht, geht es im Monatsspruch Dezember um eine neu zu erlangende Fruchtbarkeit, Schönheit und Lebenskraft: Da, wo in der Regel nur wenig wächst oder schon lange nichts mehr geblüht hat, sollen in nicht allzu langer Zeit wunderschöne Lilien aufgehen. Der zu Weihnachten kommende Christus eröffnet eine ganz neue Zeit, in der die trostlose Dunkelheit und die fade Trockenheit unseres Lebens nicht das letzte Wort haben soll. Jesus selbst erinnert in seiner Bergpredigt an die Lilien auf dem Felde, die rein gar nichts für ihre eigene Schönheit tun müssen und doch auf wunderbare Weise von Gott versorgt werden.
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest, damit sie ganz neu aufblühen!
Ihr Pfarrer Frank Schlegel