Sonnenaufgang
Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. (Luk. 17,21)

Jesus ist im Gespräch mit den Pharisäern gewesen: Wann kommt denn nun das Reich Gottes?




Die Pharisäer wollten eine genaue Antwort haben. Schon die Propheten hatten ja vom Reich Gottes gesprochen und sein Kommen angekündigt.
Das Reich Gottes wurde verstanden als eine Zeit, in der alle Kriege, alle Ungerechtigkeit, alle Krankheit zu ihrem Ende kommen und Gottes Friede die ganze Erde und Schöpfung umschließt.
Und Jesus erneuert diese Ankündigung - doch wieder einmal anders, als von den Pharisäern erwartet:
Ihr werdet nicht sagen können: Hier ist es oder da ist es.
Nein, seht her: das Reich Gottes ist mitten unter euch!
Jesus selbst ist als Sohn Gottes Zeichen dafür, dass Gottes Reich, Gottes neue Welt, angebrochen ist.

Jesus selbst ist Reich Gottes.

Wie das Gespräch mit den Pharisäern weiter gegangen ist, wird nicht überliefert. Doch der Evangelist Lukas berichtet über eine ausführliche Unterweisung der Jünger zu der Frage: Woran merken wir, dass Gottes reich nun endgültig da ist.
Heute, 2000 Jahre später, scheint diese Frage für viele Christen nicht so aktuell zu sein, wie für die Menschen damals.
Und doch ist die Frage nach dem Kommen des Reiches Gottes eine der zentralen Fragen unseres christlichen Glaubens.
Dadurch, dass Gott Mensch geworden ist, ist Gottes neue Welt schon angebrochen, ist das Reich Gottes schon mitten unter uns. Und wir erleben das Reich Gottes in der Taufe und im Abendmahl und ebenso in den Situationen, wo z.B. Friede stärker als Hass ist. Wir gehören zu diesem Reich Gottes.
Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass dieses Reich Gottes noch nicht endgültig "fertig" ist.
Wenn Jesus wiederkommen wird, so sagt es die Bibel, wird Gottes neue Welt endgültig sein.
Wir Christen freuen uns über das, was da ist. Wir freuen uns, dass Gottes Reich in aller Unvollkommenheit dieser Welt schon angebrochen ist.
Gleichzeitig sind wir aber auch wartende, so wie die Jünger und viele andere Menschen zur Zeit Jesu.
Im November denken wir besonders daran, dass wir zu diesem Reich Gottes gehören - übrigens nicht nur als Lebende, sondern ebenso über den Tod hinaus.
Wenn wir in diesen Tagen an die denken, die nicht mehr unter uns sind, dann ist das unser Trost und unsere Hoffnung, dass wir in diesem Reich Gottes alle vereint sind.
"Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch."

Einen gesegneten Monat November wünscht Ihnen

Ihr Pastor Eckehard Biermann