Maria von Magdala kam zu den Jüngern
und verkündete ihnen:
Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Johannes 20,18 - Monatsspruch für April 2022
als ich neulich den diesjährigen Monatsspruch für April gelesen habe, den Vers aus dem Johannesevangelium, mit dem Johannes die erste Osterpredigt wiedergibt, dachte ich: Wie sachlich ist hier der Ton von Johannes. Das Bild vom Ostermorgen, das mir so Augen steht, ist dagegen voller überbordender Gefühle.
Idee und Gestaltung des Osterbanners: Jutta Pfeiffer, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid
Wahrscheinlich vermischen sich bei mir Gedanken an die Ostergeschichte des Evangelisten Matthäus, wo es heißt, dass die Frauen „erschrocken und doch voller Freude“ (Mt 28,8) vom Grab zu den Jüngern laufen, mit der Fröhlichkeit, mit der wir in Familiengottesdiensten in die Osterfreude der Frauen eingestimmt haben, tanzend und singend.
Jetzt lese ich bei Johannes diese knappen Worte, die nichts mehr von dem unfassbaren Wechselbad der Gefühle erkennen lassen, das Maria von Magdala am Ostermorgen zuvor durchlebt hat (vgl. Joh 20,1ff).
Johannes konzentriert sich jetzt auf das alles Entscheidende, auf den Ausgangspunkt unseres christlichen Glaubens. Maria verkündet den Jüngern: „Ich habe den Herrn gesehen.“
Das ist Osterbotschaft: Jesus Christus ist auferstanden! Der Tod ist endgültig besiegt. Darin gründet sich all‘ unsere Hoffnung. Weil Gott Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, haben auch wir eine Perspektive, die über unser irdisches Leben hinausgeht.
Die Osterbotschaft wird uns Christinnen und Christen am 17. April – dann feiern wir in der evangelischen und in der katholischen Kirche Ostern – und am 24. April, wenn in der orthodoxen Kirche und damit auch von den meisten Ukrainerinnen und Ukrainern Ostern gefeiert wird, in ganz unterschiedlichen Lebenslagen erreichen.
Wir werden uns freuen, Ostern wieder in größerer Runde in Gemeinde und Familie feiern zu können, und zugleich kaum erahnen, in welchem Leid Menschen, die unmittelbar von dem Krieg in der Ukraine betroffen sind, die Botschaft hören werden.
Die knappen Worte des Evangelisten Johannes passen in dieses Jahr.
Es ist nicht entscheidend wie, sondern dass die Osterbotschaft in die Welt kommt: Dass der Tod niemals das letzte Wort hat und dass aus der Begegnung mit Jesus Christus, dem Auferstandenen, und aus dem Glauben an ihn eine Kraft erwächst, auch selbst aufzustehen und Frieden zu suchen.
Eine frohe und gesegnete Osterzeit
wünscht Ihnen Ihre Elga Zachau