April 2014
Liebe Gemeinde,

   nichts bleibt wie es ist. 

      Alles wandelt sich...

                                                                                                                   Johannes 16, 20


Kein Wunder also, wenn sich dann auch unsere Traurigkeit, unsere Schmerzen und unsere Sorgen früher oder später wieder zum Guten hin wandeln, so könnte man jedenfalls meinen. „Warte nur ein wenig. Alles wird wieder gut!" „Die Zeit heilt alle Wunden!"
Aber Vorsicht! So eine banale Lebensweisheit hat Jesus durchaus nicht im Sinn, als er sich von seinen Jüngern verabschiedet. Nein, wie schön es auch wäre: Unsere Traurigkeit wird auch zu Ostern nicht einfach vergehen. Sie wird sich nicht auflösen und für immer irgendwohin verschwinden. Sie wird, wie Jesus sagt, verwandelt werden.
Zumindest so lange wir noch in dieser Welt leben, gilt: Traurigkeit bleibt Traurigkeit. Schmerzen bleiben Schmerzen, Krankheit bleibt Krankheit und Trauer bleibt Trauer. In unserem irdischen Leben wird das Dunkle und das Schmerzhafte, an dem wir leiden, niemals völlig weggewischt. Und Jesus verspricht uns auch nicht, dass diese Lasten einfach so von uns genommen werden. Nein, mit Schmerzen und Traurigkeiten ist nach wir vor zu rechnen!
Die eigentliche Verwandlung ist die Verwandlung der Traurigkeit selbst: Weil wir wissen, dass Christus auferstanden ist und einst zu uns zurückkehren wird, wissen wir auch, dass das Kreuz nicht das letzte Wort hat. Auf diese Weise empfängt unsere Traurigkeit ein Samenkorn der Freude, das mitten in unseren Schmerzen aufbricht und so alles ein wenig erträglicher macht. Also Freude in Trauer, in Schmerzen und in Angst. „In dir ist Freude, in allem Leide" (ev. Gesangbuch Nr. 398).
Dass dieses österliche Samenkorn der Freude in unseren Herzen aufgeht, das wünsche ich uns allen.

Ihr Pfarrer Frank Schlegel