Monatsspruch August

„Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.“

Matthäus 10, 7


„Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen
Sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein“

Rheinhard Mey, „Über den Wolken“

Wir haben Wünsche für unser Leben, für uns, für die Menschen, die uns am Herzen liegen.

Wir haben Sorgen, die uns umtreiben, mal mehr mal weniger.

Wir sehnen uns danach glücklich zu sein.

Wir tragen Verantwortung für uns und für andere, so wie für unsere Umwelt.

„Über den Wolken“ Das Lied von Reinhard Mey trägt uns in Gedanken weit weg, über die Wolken, in den Himmel. Die Wolken verbergen unsere Sorgen. Dinge, die uns beschäftigen verlieren ihre Bedeutung.

Die Sehnsucht lässt uns träumen. Dieser Abstand tut gut, hilft manches im rechten Licht zu sehen.

Aber wir werden wieder landen und dann wird das Leben weitergehen.

Jesus sagt: Das Himmelreich ist nahe. Das Reich Gottes ist nahe – nicht über den Wolken, sondern in dieser Welt. Gottes Reich ist unter uns. Es ist noch eine andere Welt in dieser: die Welt Gottes, die Welt der Barmherzigkeit, der Güte und des füreinander Sorgens.

Jesus war es wichtig, dass Gott ansprechbar ist, dass er sich an Gott, seinen Vater, wenden kann mit allem, was ihn glücklich machte und was sein Herz schwer machte.

Dieses Reich Gottes, diese Welt in der Welt, ist eine leise Welt. Oft nehmen wir sie gar nicht war, weil so vieles auf uns einstürzt. Die laute Welt bekommt viel mehr Aufmerksamkeit, ist viel verführerischer mit ihren Versprechungen, sie ist viel entsetzlicher mit ihren Problemen und Katastrophen.

Das Reich Gottes ist leise, aber voller Liebe und Menschlichkeit. Das Reich Gottes braucht den Umweg über unsere Mitmenschen. Im füreinander Dasein entdecken wir diese neue Welt in der Welt. Jesus hat uns gezeigt und vorgelebt wie nahe Gott uns ist. Er hat Menschen an einem Tisch zusammengebracht, hat sich uns Menschen zugewendet und ist für uns da.
Wenn wir Menschen zusammenbringen in unseren Gemeindehäusern und Kirchen, wenn wir Nöte anderer wahrnehmen und darauf reagieren, wenn wir für die Natur eintreten, dann sind wir füreinander da.

Lasst uns diesem Umweg nicht ausweichen, lasst uns füreinander dasein, damit unsere Sehnsüchte wahr werden können. Denn diese neue Welt in der Welt wird die Welt verändern.

Herzliche Grüße

Ihr

Pfarrer Martin Roth