Monatsspruch: "Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele." Mk 10,45

Liebe Leserinnen und Leser,

"Gran Torino" ist einer der erfolgreichsten Filme von und mit Clint Eastwood (2008). Clint Eastwood spielt den Rentner und Obergrantler Walt Kowalski.

Kowalski ist Koreakriegsveteran und lebt in einem heruntergekommenen Vorort von Detroit, wo er noch zu besseren Zeiten im Ford Werk mit gebaut hat am Ford Gran Torino. Seinen eigenen Gran Torino hütet er wie seinen Augapfel.

In seiner Nachbarschaft wohnt zu seinem Leidwesen eine koreanische Einwandererfamilie. Das Wohnviertel wird beherrscht von einer asiatischen Gang, die Taoh, den Jungen aus dem Nachbarhaus, dazu zwingen, den Gran Torino von Kowalski zu stehlen. Das Vorhaben misslingt. Taoh will der Asiagang nicht beitreten, die aber terrorisieren nun Taoh und seine Familie.

Im Laufe des Films wird aus dem vorurteilsbesetzten und fiesen Grantler der Mentor und Beschützer des koreanischen Nachbarjungen Taoh.

Die Gewalt eskaliert, als die Gang Taohs Schwester misshandelt. Kowalski kämpft nun für seine Nachbarn. Aber er muss einsehen, dass all sein Engagement nichts bringt, der Gang ist nichts nachzuweisen.

Dann kommt es zum Showdown: Kowalski geht zum Haus der Gang, alle Nachbarn sollen mitbekommen, was nun passiert. Er fordert sie heraus und die Asiagang zücken ihre Waffen. Als Kowalski in seine Jackettasche greift, wird er von den Gangmitgliedern erschossen – die denken, er wolle seine Waffe ziehen, dabei wollte er nur sein Feuerzeug herausholen.

All das war von ihm geplant, denn er wusste, dass er nur auf diesem Weg der eigenen Hingabe diese Gang zur Strecke bringen würde. Etwas theatralisch gesagt gibt er sein Leben hin, damit seine Nachbarn nun in Frieden leben können. Die Gangmitglieder werden verhaftet. Ein Thema dieses Films ist die Annäherung verschiedener Kulturen in den Problembezirken amerikanischer Großstädte.

Das andere Thema ist die Hingabe des eigenen Lebens, damit andere überleben können.

Ein biblisches Motiv!

Hingabe das Leitmotiv für die nun beginnende Passionszeit und das Leitmotiv für das Leben Jesu.

Im MkEv heißt es von Jesus: "Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele." Mit dem "Menschensohn" ist Jesus selbst gemeint.

Ein Leben in Hingabe aus Liebe, nicht aus Pflichtgefühl. Aus solch einer Hingabe kann neues Leben entstehen, manchmal müssen dafür erst dunkle Wege durchstanden werden. So sieht es anscheinend auch der Film "Gran Torino": Ohne die Hingabebereitschaft kann nicht wirklich Neues entstehen.

Die Passionszeit lädt dazu ein, die liebende Hingabe Jesu wahrzunehmen und anzunehmen. Dann ist der nächste Schritt die Dankbarkeit und das eigene Handeln.

Ohne Hingabe kein Leben ...

Eine gute Passionszeit wünscht Euch und Ihnen,

Pastor Stefan Benecke